Dr. Lars Früngel & Sandra Früngel

Ufergarten 35
42651 Solingen
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Unsere Leistungen: Füllungstherapie

Wenn es trotz aller Bemühungen des Zähneputzens und der Vorsorge doch passiert: Ein Zahn wird cariös, eine bestehende Füllung oder eine Ecke vom Zahn bricht aus; solange der Defekt nicht zu groß ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Loch direkt wieder zu füllen.

Zur Füllungstherapie stehen viele unterschiedliche Materialien zur Verfügung, die jeweils materialspezifisch Vorzüge und Nachteile aufweisen. Es gibt kein Universalmaterial, welches für jedes Loch im Zahn die optimale Versorgung darstellt. Im folgenden werden  verschiedene Materialgruppen mit ihren Eigenschaften vorgestellt:

 Welches Material in Ihrer Situation am besten geeignet erscheint, muss immer individuell von Fall zu Fall festgelegt werden.

1. Komposit ("Kunststoff-") Füllungen

Eine Mischung aus hochfesten Glaskörpern, welche in eine Kunstharzmatrix eingebettet sind. Das Füllungsmaterial, welches zunächst plastisch weich ist, härtet aus, in dem die kurzen Moleküle der Matrix (=: Monomere) sich durch eine chemische Reaktion zu längeren Ketten verbinden (=: polymerisieren). Diese Polymerisationsreaktion wird in den meisten Fällen ausgelöst durch blaues UV-Licht (Polymerisationslampe), seltener auch durch Anmischen zweier Materialien (= Autopolymerisat, etwa wie Zweikomponentenkleber).

Das Aushärten des Komposits ist immer verbunden mit einer geringen Schrumpfung des Materials und bedarf während der Verarbeitungsphase einer besonders gründlichen Trockenhaltung des Arbeitsfeldes. Hierdurch bedingt muss man – um einen dauerhaft dichten Verschluss des Loches zu erzielen – beim Legen der Füllung einen größeren Aufwand betreiben als bei anderen Materialien (z.B. Verbindung zur Zahnsubstanz durch spezielle Adhäsivsysteme; Auffüllen des Defektes in mehreren kleinen Schichten) oder auch bei ungünstigen Verhältnissen (z.B. tief unters Zahnfleisch reichendes Loch, sehr starker Speichelfluss etc.) auf ein anderes Füllungsmaterial ausweichen.

Vor- und Nachteile:

  • +  sehr gute Ästhetik, zahnfarben, "weiß"
  • bei günstigen Bedingungen sehr gute Haltbarkeit (vergleichbar mit Amalgam)
  • + durch Adhäsivtechnik gute Befestigung an Restzahnsubstanz möglich
  • Höherer zeitlicher und technischer Aufwand als bei Amalgamfüllungen; daher in der Regel bei gesetzlich versicherten Patienten mit Zuzahlungen verbunden
  • für gute Ergebnisse unbedingt trockenes Arbeitsfeld notwendig; daher bei ungünstigen Voraussetzungen u.U. nicht anwendbar
  • die Bioverträglichkeit ist nicht auf jeden Fall garantierbar (z.B. sind in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen auf Materialbestandteile denkbar)

2. Glas-Ionomer-Zement

Ein sehr einfach zu handhabendes Material, welches nach Anmischen selbsttätig aushärtet. Es ist allerdings deutlich weniger abriefest als andere Füllungsmaterialien, so dass es nur für kleinere Füllungen oder für Füllungen außerhalb der Kauflächenbereiche wirklich dauerhaft einsetzbar ist.

Vor- und Nachteile:

  • + einfache, unkomplizierte Handhabung, ohne Mehrkosten anwendbar
  • + zahnfarben (opak), wenn auch ästhetisch auf keinen Fall mit Komposit vergleichbar
  • + durch Fluoridfreisetzung gewisser Schutz vor Sekundärcaries, gerade bei Zähnen mit erhöhter Kariesanfälligkeit
  • −− geringere Abriebfestigkeit, zumindest bei mittelgroßen und großen Füllungen in der Regel deutlich geringere Lebensdauer als bei anderen Füllungsmaterialien

3. Kompomer

Eine Materialgruppe, welche, wie der Name schon sagt, ein Zwischending zwischen der Gruppe der Komposite und der Gruppe der Glas-Ionomere darstellt. Je nach Situation stellen Sie eine geeignete Alternative zu Komposit- oder Glasionomer-Füllungen dar.

4. Amalgam

Gemisch aus verschiedenen Metallen (Silber, Kupfer, Zink, Zinn), welches mit Quecksilber angemischt wird und nach Einbringen in das Loch durch eine chemische Reaktion aushärtet.

Vor- und Nachteile:

  • + mechanisch sehr stabile, randdichte Füllungen möglich; Haltbarkeit in der Regel mit Kompositfüllungen vergleichbar, unter Umständen sogar langlebiger
  • + Verarbeitung ohne Zuzahlung, nach wie vor im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung das Standardfüllmaterial für Füllungen im kautragenden Seitenzahnbereich
  • nicht zahnfarben, metallisch
  • toxikologisch umstritten (⇒ Amalgamdiskussion)

 

5. Indirekte Einlagefüllungen (⇒Inlays), Kronen, Teilkronen

Wenn die direkten Füllungsmaterialien als dauerhafte Versorgung nicht geeignet sind (z.B. weil das Loch im Zahn zu ausgedehnt ist), kommen indirekte Füllungen oder auch Kronen zur Stabilisierung der Restzahnsubstanz und Erhaltung des Zahnes in Frage.

Hier wird nach Ausbohren des Loches eine Abformung (Abdruck) vom Zahn gemacht und danach im zahntechnischen Labor paßgenau ein Werkstück z.B. aus Gold oder Keramik angefertigt, welches dann abschließend in das Loch eingeklebt oder zementiert werden kann.

Vor- und Nachteile:

5.1 Goldinlay

  • ++ optimale Bioverträglichkeit und Langlebigkeit
  •     nicht zahnfarben, metallisch

 5.2 Keramikinlay

  • ++  höchste Ästhetik
  • +    sehr gute Haltbarkeit
  • −    das Inlay muss mit einem besonderen Kleber auf Kompositbasis (⇒ Komposit) adhäsiv verklebt werden. Somit ist die Bioverträglichkeit u.U. nicht ganz vergleichbar mit einem zementierbaren Goldinlay oder einer Krone
  • −    durch den hohen technischen Aufwand ist ein Keramikinlay in der Regel noch etwas kostenaufwändiger als ein Goldinlay oder eine Krone

5.3 Kronen

(diese gelten abrechnungstechnisch bei den gesetzlichen Kassen bereits als Zahnersatz; d.h. es ist vor Anfertigung ein Heil-und Kostenplan zu genehmigen. Die Zuschüsse der gesetzlichen Kassen sind dafür höher als bei Einlagefüllungen)

  • ++  optimale Bioverträglichkeit und Haltbarkeit
  • ++  bei Keramikverblendung zahnfarben und hochästhetisch
  • −    da der Zahn rundherum gefasst und ummantelt wird, muss in der Regel mehr Zahnsubstanz abgetragen werden als bei Inlays. Kronen sind nur geeignet, wenn die zu versorgenden Defekte des Zahnes bereits recht ausgedehnt sind

Bei allen indirekten Verfahren ist zu beachten, dass zum Anfertigen zwei Behandlungen notwendig sind und dass durch das aufwändige Herstellungsverfahren im zahntechnischen Labor die Kosten wesentlich höher sind als bei direkten Füllungen